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Dement – oder einfach nur vergesslich?

Dement – oder einfach nur vergesslich?

Vergesslich sind wir alle. Doch wann ist jemand nicht einfach nur vergesslich, sondern leidet an einer Demenz?

Der Begriff Demenz umfasst verschiedene Krankheiten, die das Gedächtnis oder andere Hirnfunktionen beeinträchtigen, was die Alltagsgestaltung und das Berufsleben stark erschweren kann. Es gibt Demenzursachen, die bei unmittelbarer Therapie teilweise erfolgreich behandelt werden können. Das betrifft zum Beispiel Gehirntumore oder -blutungen, Hirnschäden als Folge von Gefässverschlüssen, Infektionen, den Mangel an bestimmten Vitaminen oder Störungen des körpereigenen Hormonhaushaltes bei einer Unterfunktion der Schilddrüse. Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig, um diese behandelbaren Ursachen einer Demenz zu erkennen.

 

Alzheimer als häufigste Ursache

Die meisten Demenzformen werden durch die Alzheimerkrankheit hervorgerufen, die oft in Kombination mit Durchblutungsstörungen des Gehirns auftritt. Bei der Alzheimerkrankheit führt die Ablagerung von körpereigenen Eiweissen über mehrere Jahre zu einem Verlust von Nervenzellen und Nervenzellverbindungen (Synapsen), was letztlich die Hirnleistung beeinträchtigt, insbesondere das Gedächtnis. Verhaltens- oder Sprachauffälligkeiten treten bei den Demenzen des Frontalhirns auf.

 

Ganzheitliche Abklärung wichtig

Um Demenz zu diagnostizieren, müssen die Betroffenen und nahe Angehörige ausführlich zu den beobachteten Problemen und den damit verbundenen Auswirkungen im Alltag befragt werden. Die Ärzte erheben die Krankengeschichte und führen umfangreiche Untersuchungen und Labortests durch. Die Leistungsfähigkeit des Gehirns wird mit Gedächtnis-, Sprach-, Planungs-, Aufmerksamkeits- und Raumwahrnehmungstests systematisch erfasst. Bildgebende Verfahren geben Einblick in die Anatomie des Gehirns und liefern wichtige Hinweise für die Krankheitsursache. Bestehen diagnostische Unsicherheiten, werden weitere Spezialuntersuchungen wie Liquordiagnostik, Elektroenzephalografie (EEG), spezielle Laboruntersuchungen oder eine Positronen-Emissions-Tomografie (PET) gemacht.

 

Im Idealfall finden die Ärzte eine Ursache, die beseitigt werden kann. Nicht möglich ist dies bei der Alzheimer-Demenz – man kann sie lediglich medikamentös behandeln: eine leichte bis mittelschwere Alzheimer-Demenz mit Cholinesterasehemmer, eine mittelschwere bis schwere mit Memantin. Die Medikamente können den Krankheitsverlauf verzögern und günstig beeinflussen, wirken allerdings nicht bei allen Patienten gleich. Eine Kombinationstherapie mit beiden Substanzen hat in der klinischen Beobachtung gute Effekte gezeigt; der Einsatz von Ginkgoblättern (Ginkgo biloba) kann zudem helfen.

 

Weitere Informationen zum Thema unter www.alz.ch